Zum Flo Jos in der Innsbrucker Altstadt:
Nach einigen eher enttäuschenden Besuchen haben wir uns heute entschlossen, dem Lokal doch noch einmal eine Chance zu geben. Alles in allem eine GELDVERSCHWENDUNG!
Es heißt oft, ein guter Koch kann auch aus schlechten Zutaten ein gutes Essen zaubern. Was für einen Schluss kann man dann daraus ziehen, wenn trotz guter (oder wenigstens akzeptabler) Zutaten das Essen am Teller nicht einmal durschschnittlich ist?
Als Vorspeise
Flo Jos Knoblauchbrot – eine Kombination von Knoblauchbagette, Cheddar-Käse und Speck – was soll da schon schief gehen? Offenbar mehr als der Hobbygriller für möglich hält. Wenn der Speck einfach nur warm ist, aber nicht einmal ansatzweise in der Nähe von knusprig, dann ist schon der Beginn des Essens wenig erfreulich.
Der
Bacon-Beefburger – immerhin ein Lichtblick: Das Fleisch war medium, exakt wie bestellt. Die Qualität des Pattys war durchaus in Ordnung, der Speck kross, der Käse gut verlaufen und aromatisch. Das war es aber schon. Als Burgerbun kein frisch gebackenes Brötchen, es erinnerte eher an die vakuumiert verpackte Supermarktware. Zwar wurden die Hälften angetoastet, aber durch die Flüssigkeit, die aus dem Fleisch tropfte, war der Burger schon direkt nach dem Servieren nicht mehr mit den Händen zu essen.
Nun, in einem Lokal dieser Preisklasse sollte man ohnehin mit Besteck essen. Aber in einem Lokal dieser Preisklasse ist im Briefchen abgepacktes Ketchup ein absolutes No-Go!
Auf der anderen Brötchenhälfte lag die vollständige Rohkost. Lieblos hingeklatscht und ohne Sauce waren die Zutaten nicht wirklich ein Bringer.
Als Beilage gab es Potato-Wedges. Hier wurde nichts falsch gemacht. Wie auch, die handelsübliche Tiefkühlware in die Fritteuse geben und nach der vorgeschriebenen Zeit herausnehmen, das ist nicht wirklich eine hohe Anforderung an die Küche...
Nun zum
"The Innsbrooklyn"-Steak: Ein Steak mit Speck und Kartoffelrösti mit Sauerrahmsauce, das klingt schon einmal einladend. Weniger einladend dann der Teller. Auch hier griff der Küchenchef bei der Kartoffelbeilage zur Tiefkühlware. Der Speck war noch weniger knusprig als beim Knoblauchbrot – schade, denn die Fleischqualität wäre durchaus ok gewesen. Nicht so aber die Fleischqualität beim Steak!
Hier gibt es nur eine Beschreibung:
Obwohl das Fleisch auf den ersten Blick gut aussah und auch nach dem Anschnitt ordentlich medium gegart wirkte, schmeckte es einfach nur widerwärtig. Ungefähr so haben wir uns bisher den Geschmack von Gammelfleisch vorgestellt! Natürlich haben fanatische Grillfreaks in dieser Angelegenheit hohe Ansprüche, aber ganz ehrlich: Hätte ich so ein Fleisch auf meinem Grill gehabt, wäre ich mit dem Ding sofort zu meinem Metzger gefahren und hätte ihm das Teil ins Gesicht geklatscht – NACHDEM ich den Laden zusammengebrüllt hätte!
Leider (oder Gott sei Dank?) ist da meine Gattin zurückhaltender. Erst nach dem halben Steak gestand sie mir, dass es "komisch" schmeckte. Den ersten Bissen, den ich kostete, musste ich wieder ausspucken und den Würgereiz niederkämpfen... Aber WENN man was zurückgehen lässt, dann nach den ersten Bissen. So entschieden wir uns, zu zahlen und in einem anderen Lokal eine Nachspeise zu genießen, schon damit wir den Geschmack aus dem Mund bekommen!